Förderverein Schulbiologiezentrum Hamburg e.V. (FSH)
Der Förderverein verfolgt den Zweck, die Voraussetzungen des Biologieunterrichts in allen Schulformen und -stufen für die Arbeit am originalen Objekt und in der Landschaft vor Ort zu verbessern und zu fördern. Dies geschieht insbesondere durch die Unterstützung der Vorbereitung, Gründung und Förderung eines Zentrums für Schulbiologie und Umwelterziehung (ZSU)
Entwicklungsschritte
Sicher hat es an vielen Stellen Schwierigkeiten gegeben, und die Entwicklung war nicht immer geradlinig. Aber dank der vielen Unterstützer und Unterstützerinnen aus Politik, Verwaltung und Lehrerschaft sowie der zahlreichen engagierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die den FSH ein Stück des Weges oder auch den ganzen Weg begleitet haben, hat der FSH ein beachtliches Ergebnis erzielt. Das ZSU ist heute nicht mehr aus der Hamburger Schullandschaft weg zu denken; seine Service-Funktionen zur Unterstützung der Lehrerbildung hat allseits Anerkennung gefunden.
Die Entwicklung, insbesondere bezogen auf den Standort Kleinflottbek und ohne Angaben zur späteren Entwicklung der Zooschule, ist in der folgenden Übersicht zusammengefasst:
1980 Herausgabe des erstes Lynx-Druck von einer Lehrergruppe an der Julius-Leber-Schule, um für schülerorientierte Einrichtungen wie das Schulbiologiezentrum Hannover zu Schulen, Schulverwaltung und Politik zu sensibilisieren.
1981 Etablierung eines Förderkreises Schulbiologiezentrum Hamburg.
1982 Gründung des Fördervereins Schulbiologiezentrum Hamburg e.V. (FSH)
1983 FSH: Herausgabe einer Gründungsschrift für ein Zentrum für Schulbiologie und Umwelterziehung (ZSU).
Folgezeit: Einwerbung von ABM-Stellen und provisorische Einrichtung eines „Wasserlabors“ in den Kellerräumen des Christianeums, einer „Zooschule“ an der Schule Sportplatzring sowie einer Geschäftsstelle
Halbjährliche Lynx-Druck-Ausgaben
1986 Bereitstellung von drei Räumen in der Schule am Hemmingstedter Weg für die Arbeit des FSH durch das Bezirksamt Altona
Einwerbung einer umfangreichen ABM-Mannschaft und offizielle Gründung des Zentrums für Schulbiologie und Umwelterziehung im Beisein von Bezirksamtsleiter Strenge und Senator Grolle
Etablierung der Bereiche „Schulgarten“ und „Tierstation“ neben den bestehenden Bereichen „Wasserlabor“ und „Zooschule“
Ausgestaltung des Angebots „nachsorgender Lehrerfortbildung“ und qualifizierter Schülerpraktika (im Sinne von „training on the job“) an alle Hamburger Schulen.
1989 Übernahme des ZSU durch die Schulbehörde auf Beschluss der Hamburger Bürgerschaft einschließlich der Übernahme von vier pädagogischen Mitarbeitern in feste Stellen und Etablierung eines Sachmitteletats von 30.000,- DM
Angliederung des ZSU an das Institut für Lehrerfortbildung gegen das Votum des FSH, der das ZSU nicht als Teil der Lehrerfortbildung, sondern als dringend erforderliche Servicestelle für Schulen initiiert und aufgebaut hatte. Das ZSU wurde zur Außenstelle der Beratungsstelle Biologie/ Umwelterziehung.
1990 Übernahme von vier gewerblichen Kräften in feste Stellen auf Beschluss der Hamburger Bürgerschaft
1992 Einführung des Familienprogramms des FSH an Sonntagen
Motto „Schüler/innen lernen zusammen mit ihren Eltern und Eltern zusammen mit ihren Kindern“ (An den Veranstaltungen dürfen nur Familien teilnehmen, nicht Schüler/innen oder Eltern alleine.)
1993/94 Bau des 100 qm großen Bienenhauses für größere Veranstaltungen sowie für Vereinsabende mit finanziellen Mitteln des Imkervereins Altona, des FSH und Bezirkssondermitteln.
In den Außenanlagen entstanden unter Mithilfe des Gartenbauamtes Altona Hügellandschaften mit Büschen und Feldsteinen als Modellanlagen für Schulgeländegestaltung.
Umzug des Wasserlabors aus den Kellerräumen des Christianeums in den Hemmingstedter Weg, da frei werdende Räume in der ehemaligen Schule vom ZSU übernommen werden konnten.
1994 Umwandlung des ZSU in ein Profitcenter durch Einführung von Gebühren für alle Leistungen, da die Sachmittel zum Aus- und Aufbau des ZSU bei weitem nicht reichten.
Entgegen aller Erwartungen führte dies zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage. Einführung der gebührenpflichtigen ZSU-Card, die zur kostenlosen Nutzung von Unterrichts- und Ausleihangeboten berechtigt. Inzwischen besitzen 1/3 aller Hamburger Schulen (140 im Schuljahr 2004/05) die ZSU-Card.
1994 Abordnung zweier halber Stellen für Umweltberatungslehrkräfte an das ZSU (s. Ausschreibung „Umweltschule in Europa“, Projekt „Umweltverträgliche Schule“, „fifty/fifty“, heute auch BLK-Programm „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“, Auditverfahren an Schulen)
1999 Personelle Ausstattung der Grünen Schule durch eine ABM über den FSH: ein Jahr später Bau eines Pavillons für die Grüne Schule im Botanischen Garten mit Hilfe der HEW-Stiftung.
2001 Übernahme der auslaufenden ABM-Stelle für die „Grüne Schule“ als halbe Stelle Gartenpädagoge durch die BBS.
2002 Renovierung einiger Räumlichkeiten nach dem Auszug der Schule Hirtenweg und Einrichtung einer „Mikroskopierwerkstatt“ in Kooperation mit dem Naturwissenschaftlichen Verein Hamburg.
2003 Übergabe eines Raster-Elektronenmikroskops an das ZSU, das bei DESY nicht mehr gebraucht wurde. Vollständige Instandsetzung und perfekte Benutzungsmöglichkeiten durch hohes Engagement des Naturwissenschaftlichen Vereins und einiger BBS-Mittel. Ab Schuljahr 2005/06 Angebote entsprechender Schülerpraktika vor allem für die Sek. II.
Übergabe eines hochauflösenden Mikroskops „Axiostar plus“ der Firma Zeiss von der Optikerinnung an das ZSU auf Vermittlung der Wirtschaftsbehörde und des NWZ.
2004 Auszeichnung des ZSU für ein Jahr als ÖKOPROFIT-Betrieb durch den Senator für Stadtentwicklung und Umwelt. Folgende Fortschritte auf dem Weg zu einem systematischen Umweltmanagementsystem wurden erreicht:
- Erstellung einer Umweltpolitik
- Leitlinien des ZSU
- Durchführung einer Umweltprüfung
- Entwicklung von Umweltkennzahlen
- Aufstellung eines Umweltprogramms
- „Wer-macht-was-bis-wann-Programm“
- Einsparungen von Energie-, Wasser-, Abfallkosten von 17.448 € pro Jahr
- Externe Zertifizierung durch ein Gutachtergremium.
Eine erneute Zertifizierung erfolgt im Jahr 2005.
2004 Auszeichnung des ZSU für 2 Jahre als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ (BNE) durch Prof. Dr. E. F. von Weizäcker und Prof. Dr. G. de Haan (Vorsitzender des Nationalkommitees). Das ZSU wurde ausgezeichnet, weil BNE systemisch verankert wurde. Die Mitglieder verpflichten sich mit 16 Leitsätzen, einen aktiven Beitrag zur Erhaltung und Verbesserung der Lebenssituation und -chancen jetziger und künftiger Generationen zu leisten. Das ZSU unterstützt mit seiner Vorbildfunktion das System Schule und trägt zur Implementation von BNE bei. Das ZSU führt Öffentlichkeitsarbeit mit Presseaktionen durch und hat Besucher aus aller Welt, die dieses Modell auf ihr Land übertragen wollen.
2004 bis 2014 Auszeichnung des ZSU für insgesamt zehn Jahre als offizielles Projekt der UN-Dekade „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“.
2004 Die „Grüne Schule“ im Botanischen Garten Klein Flottbek ist organisatorisch Teil des ZSU; sie gehört personell zur BBS.
Die technischen Assistenten des ZSU werden von der BBS aus dem Kapitel Schulen erwirtschaftet, da Herr Dr. Heinrichs sich mit der BBS verständigt hat, dass im ZSU ein Großteil Arbeit für Schulen und Schulklassen geleistet wird und deshalb dies entsprechend vom Schulkapitel erwirtschaftet werden soll.
2005 Das ZSU umfasst die Arbeitsbereiche:
- Tierstation — Tiere und artgerechte Tierhaltung
- Schulgarten — Biotope und Schulgeländegestaltung
- Wasserlabor — Wasser und Gewässer
- Mikroskopierwerkstatt — Licht- und Elektronenmikroskopie
- Energiewerkstatt — Energie und Klima
- Umweltschule — Leitbild Agenda 21
- Zooschule — Lernort Hagenbecks Tierpark
- Grüne Schule — Lernort Botanischer Garten